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AutorenbildSami Götz

Berlin Marathon - Neue persönliche Bestzeit


Dieses Wochenende durfte ich mit ERDINGER Alkoholfrei nach Berlin fliegen und dort den Berlin Marathon laufen. Bereits anfangs Saison habe ich mir für die schnellsten 42.195 km der Welt ein hohes Ziel gesteckt: eine Zeit unter 2h 50min zu laufen. Natürlich wusste ich bereits damals, dass dies ein sehr optimistisches Ziel war, vor allem so knapp im Anschluss an die Triathlonsaison. Zwischen dem Inferno Triathlon und diesem Wochenende lagen nur fünf Wochen in denen ich mich und meine Beine auf Asphalt vorbereiten konnte. Die Vorbereitungen verliefen wie geplant, aber optimistisch war meine Zielzeit dennoch. 40'000 Läuferinnen und Läufer standen am Sonntagmorgen im Startgelände. Einige mit dem Ziel den Marathon zu finishen und vielleicht unter 6h zu bleiben, andere wiederum um den Weltrekord anzugreifen.

Ich war ganz locker drauf und wusste, dass ich an meinem zweiten Marathon mindestens eine neue persönliche Bestzeit laufen kann. Ich wusste auch, dass ich mit der angestrebten Zeit viel Risiko nahm. Schon auf den ersten Kilometern plagte mich ein Stechen im Brustbereich, bei km 10 war dann dieses Stechen wieder weg und ich fühlte mich ganz gut. Ich folgte einer Japanerin (siehe Fotos: violettes Top), die in meiner Pace lief und hoffte so im späteren Verlauf des Rennens jemanden zu haben, der mich "zog". Bei km 15 erhöhte sie das Tempo und ich musste sie ziehen lassen. Bei km 19 tauchte sie wieder auf und wir liefen gemeinsam über die Halbmarathon-Matte. Die erste Hälfte lief ich in 1:25:32h (was übrigens auch meine neue Halbmarathon PB ist) und lag somit perfekt in der Zeit, denn die zweite Hälfte wollte ich schneller laufen. Nach kaum einem Kilometer mehr, meldete sich dann die rechte Oberschenkelmuskulatur und ich dachte nur: "Nein, nicht schon jetzt!" Ich versuchte die Schmerzen anfangs zu ignorieren und nicht mehr all zu viel auf die Uhr zu und nach Gefühl zu laufen. Nach einiger Zeit kam dann auch der linke Oberschenkel, der sich bemerkbar machte. Dennoch lief ich die ersten 30km in 2:02:03h. Danach begann es richtig weh zu tun und mein nächstes Zwischenziel war Kilometer 34, dort lag nämlich meine persönliche Verpflegung bereit. Mental ging es aufwärts. Danach wusste ich gar nicht mehr genau, wie weit es noch ging. Ich zweifelte nie daran, das Ziel zu erreichen. Mir wurde klar, dass die 2:50h bei Weitem nicht mehr drin liegen würden. Bei Kilometer 38 hatte ich auf einmal grosse Schmerzen an einem der rechten Zehen. Ich wusste aber nicht genau was los war. Nur einen halben Kilometer später ging dasselbe Spiel beim einem der linken Zehen los. „Das ist eben Marathon“, dachte ich mir und lief weiter. Mittlerweile war ich wieder mit der Japanerin unterwegs, das gab mir wieder mehr Motivation - bei ihr sah es irgendwie lockerer aus. Doch ganz langsam vergrösserte sich der Abstand zwischen uns, ich konnte also nicht mehr dranbleiben. Die letzten Kilometer vergingen im Nu, obwohl die Zeiten anderes zeigten. Die Stimmung am Strassenrand war grandios, Flaggen aus allen Nationen, verschiedene Musikbands und tausende Menschen standen an der Strecke. Von weit her sah ich das Brandenburger Tor und ich wusste, wenn ich dieses passieren werde, sind es noch 430 Meter bis ins Ziel. Muskulär war ich völlig am Limit als ich es passierte, doch auf den letzten Metern konnte ich noch durchhalten und überquerte 52 Minuten und 27 Sekunden nach dem neuen WR-Halter, Dennis Kimetto (2:02:57!!), die Ziellinie. Also in 2:55:24 (Schnitt: 4:09/km). Einiges über meiner Zielzeit, aber ich bin trotzdem sehr glücklich und habe wieder viele Erfahrungen gesammelt und viele schöne Eindrücke mitgenommen. Natürlich will ich an meiner Laufform arbeiten und dranbleiben. Da liegt schon noch etwas drin... ;-)

Herzlichen Dank an ERDINGER Alkoholfrei und Gaby Baumeler, die mir und neun weiteren Läuferinnen und Läufer aus der Schweiz den Start ermöglichten!

Jetzt ist erst einmal Regeneration angesagt. Momentan finde ich Rolltreppen und Lifte geniale Erfindungen... ;-)

Hier sieht man den positiv Split in der 2. Hälfte sehr schön:

Rang Overall: 728

Rang Kat.: 101

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